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Angriff auf Android-Fernseher


Smarte TV-Geräte sind Computer: Bösartige TV-Apps können eine Sicherheitslücke in älteren Android-Versionen missbrauchen
Dazu locken sie die ahnungslosen Anwender auf bösartige Sites, die mit Malware infizierte Apps zum Herunterladen anbieten

(05.02.15) - Trend Micro warnt vor bösartigen Android-Apps, die es auf smarte TV-Geräte abgesehen haben. Viele der beliebten intelligenten Fernseher nutzen ältere Android-Versionen (von "Cupcake 1.5" bis "Kitkat 4.4W.2"). Diese enthalten jedoch eine Sicherheitslücke, die Cyberkriminelle für ihre Zwecke – zum Installieren von Schadsoftware oder weiteren Apps – missbrauchen. Da sich TV-Geräte auf Android-Basis nicht immer aktualisieren lassen, empfiehlt Trend Micro den Besitzern, eine Sicherheitssoftware zu installieren.

Smarte TV-Geräte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und machen das Internet der Dinge zu Hause erlebbar. Viele namhafte Hersteller setzen dabei auf Android als Betriebssystem für ihre intelligenten Fernseher. Doch in den älteren Android-Versionen vor "Lollipop" (Version 5.0) findet sich eine Sicherheitslücke (CVE-2014-7911), die Cyberkriminelle nun gezielt für Angriffe im Wohnzimmer ausnutzen. Dazu locken sie die ahnungslosen Anwender auf bösartige Sites, die mit Schadsoftware infizierte Apps zum Herunterladen anbieten. Diese bösartigen Apps identifiziert Trend Micro als ANDROIDOS_ROOTSTV.A.

Wer in diese Falle tappt, installiert unwissentlich einen Schädling, der die genannte Sicherheitslücke angreift, um höhere Berechtigungen im System zu erhalten. Dadurch bekommen die Cyber-Gangster die Möglichkeit, auf den infizierten Geräten Schadsoftware oder weitere Apps zu installieren. Außerdem können sie heruntergeladene Apps modifizieren und mit neuen Schädlingen ausstatten.

Das Internet der Dinge erfordert ein Umdenken bei den Anwendern. Smarte TV-Geräte sind nicht einfach modernere und schickere Fernseher, sondern Computer, die für das Fernsehen optimiert sind. Und wie andere Computer auch sollten sie durch eine Sicherheitssoftware geschützt werden. Dies gilt umso mehr, als sich nicht alle intelligenten Fernsehgeräte aufgrund von Hardware-Limitierungen auf die jeweils neueste Android-Version aktualisieren lassen. (Trend Micro: ra)

Trend Micro: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Hybride aus Daten-Diebstahl und Ransomware

    SophosLabs und Sophos Managed Threat Response haben einen Bericht über eine neue Ransomware veröffentlicht, die eine bisher noch nicht bekannte Angriffsmethode verwendet: Die sogenannte Snatch-Ransomware geht mit variierenden Techniken vor und veranlasst unter anderem einen Neustart übernommener Computer im abgesicherten Modus, um verhaltensorientierte Schutzmaßnahmen, die speziell nach Ransomware-Aktivitäten wie das Verschlüsseln von Dateien Ausschau halten, zu umgehen. Sophos geht davon aus, dass Cyberkriminelle damit eine neue Angriffstechnik etabliert haben, um fortschrittliche Schutzmechanismen auszuhebeln. Neben der neuen Angriffstaktik belegt ein weiterer interessanter Fund, dass sich ein anderer Trend fortzusetzen scheint: Kriminelle filtern immer häufiger Daten heraus, bevor die eigentliche Ransomware-Attacke startet. Die entwendeten Daten könnten zu einem späteren Zeitpunkt für Erpressungen, auch in Zusammenhang mit der DSGVO, verwendet werden. Ähnliches Verhalten konnten die SophosLabs zum Beispiel bei Ransomware-Gruppen wie Bitpaymer feststellen.

  • Windows-Zero-Day-Exploit zur Rechteausweitung

    Kaspersky-Technologien haben eine Zero-Day-Schwachstelle im Windows-Betriebssystem gefunden. Der darauf basierende Exploit ermöglichte es Angreifern, höhere Privilegien auf dem attackierten Gerät zu erlangen und Schutzmechanismen im Google Chrome Browser zu umgehen - wie es in der WizardOpium-Kampagne geschah. Ein Patch wurde bereits veröffentlicht. Die neue Windows-Schwachstelle wurde von Kaspersky-Forschern aufgrund eines anderen Zero-Day-Exploits gefunden. Bereits im vergangenen November hatten die Exploit-Prevention-Technologien, die in den meisten Produkten des Unternehmens integriert sind, einen Zero-Day-Exploit in Google Chrome gefunden. Dieser Exploit ermöglichte es den Angreifern, beliebigen Code auf dem Computer des Opfers ausführen. Im Rahmen weiterer Untersuchungen dieser Kampagne, die die Experten WizardOpium tauften, wurde nun der Exploit im Windows-Betriebssystem gefunden.

  • Phishing ist ein langfristiges Problem

    Akamai Technologies hat den "State of the Internet"-Sicherheitsbericht 2019 "Phishing - Baiting the hook" veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Cyberkriminelle unternehmensbasierte Entwicklungs- und Bereitstellungsstrategien wie Phishing-as-a-Service nutzen, um die größten Technologiekonzerne der Welt anzugreifen. Knapp 43 Prozent der beobachteten Domains zielten auf Microsoft, PayPal, DHL und Dropbox ab. Der Bericht legt offen, dass Phishing nicht mehr nur eine E-Mail-basierte Bedrohung ist, sondern auch Social Media und mobile Geräte umfasst. Es handelt sich um ein weitreichendes Problem, das alle Branchen betrifft. Da sich die Angriffsmethoden weiterentwickeln, entstehen neue Techniken, etwa für Attacken auf geschäftliche E?Mails (Business E?Mail Compromise, BEC). Laut dem FBI führten BEC-Angriffe zwischen Oktober 2013 und Mai 2018 zu weltweiten Verlusten von mehr als 12 Milliarden US-Dollar.

  • Ziel des Angriffs kann sogar geblacklisted werden

    Im Laufe des Jahres 2019 haben das Threat Research Center (TRC) und das Emergency Response Team (ERT) von Radware eine zunehmende Anzahl von TCP-Reflection-Angriffen überwacht und verteidigt. Bei solchen Angriffen werden nicht nur die eigentlichen Ziele in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch nichts ahnende Netzwerkbetreiber, deren Ressourcen benutzt werden, um die Attacke zu verstärken. Im Extremfall wird das Ziel des Angriffs als vermeintlicher Urheber der Attacke sogar von den einschlägigen Service-Anbietern auf deren Blacklists gesetzt. TCP-Reflection-Angriffe wie die SYN-ACK Reflection waren bis vor kurzem bei Angreifern weniger beliebt. Der Mangel an Popularität war hauptsächlich auf die falsche Annahme zurückzuführen, dass TCP-Reflection-Angriffe im Vergleich zu UDP-basierten Reflexionen nicht genügend Verstärkung erzeugen können. Im Allgemeinen haben TCP-Angriffe eine geringe Bandbreite und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass eine Internetverbindung gesättigt wird. Stattdessen werden TCP-Angriffe genutzt, um durch hohe Paketraten (Packets Per Second - PPS) viele Ressourcen von Netzwerkgeräten zu binden und so Ausfälle zu provozieren.

  • Sicherheitsprognosen für 2020

    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes geben ihre Sicherheitsprognosen für das Jahr 2020 bekannt. Dabei prognostizieren die Experten zunehmende Gefahren für Unternehmen durch Ransomware-Angriffe, erwarten vermehrt Exploit-Kit-Aktivitäten und VPN-Skandale. Im Folgenden werden sechs Sicherheitsprognosen vorgestellt und in die Entwicklungen der jüngsten Zeit eingeordnet. Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und Regierungen werden dank neu gefundener Schwachstellen zunehmen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren konnte im Business-Umfeld ein Anstieg von Schwachstellen festgestellt werden und gerade in diesem Jahr wurde immer mehr Malware entwickelt, die sich auf Unternehmen konzentriert anstatt auf Verbraucher.