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Groß angelegte Phishing-Kampagne





Neue Zero-Day-Sicherheitslücke im Adobe Flash Player
Phishing-Kampagne "Operation Clandestine Wolf"

FireEye, Spezialistin für den Schutz von Unternehmen vor bisher unbekannten Cyberangriffen, hat in eine neue Zero-Day-Sicherheitslücke im Adobe Flash Player identifiziert. Die Sicherheitslücke CVE-2015-3113 wurde vom in Singapur ansässigen FireEye as a Service-Team entdeckt. Die E-Mails der Angreifer beinhalteten Links zu kompromittierten Servern, die zu einer schädlichen Adobe Flash Player-Datei führen. Die schädliche Datei nutzt die nun entdeckte Sicherheitslücke aus.

Adobe hat im jüngsten Adobe Security Bulletin mit einem Patch für CVE-2015-3113 reagiert. FireEye empfiehlt allen Nutzern, den Adobe Flash Player so schnell wie möglich auf die neueste Version zu aktualisieren.

Ursprung
Als Ursprung dieser Sicherheitslücke konnte die Gruppierung APT3 – auch bekannt unter UPS – identifiziert werden. Die aus China stammende Gruppierung nutzte bereits im vergangenen Jahr Sicherheitslücken im Internet Explorer aus, wie FireEye in einem Blog-Beitrag zu "Operation Clandestine Fox" berichtete. APT3 war eine der ersten Gruppierungen, die Zugriff auf diverse Browser-basierte Zero-Day-Exploits hatte. Ihre Command-and-Control-Infrastruktur ist schwer nachzuverfolgen, da sich ihre Kampagnen nur selten überschneiden.

Aktivitäten und Vorgehen
In den letzten Wochen lancierte APT3 eine groß angelegte Phishing-Kampagne gegen Unternehmen aus Luft- und Raumfahrt, Rüstung, Ingenieurswesen, Technologie, Telekommunikation und Logistik. FireEye nennt diese "Operation Clandestine Wolf".

Durch das Öffnen eines Links in der Phishing-E-Mail wurden Empfänger auf einen kompromittierten Server weitergeleitet, von dem sie eine schädliche Adobe Flash Player-SWF-Dateien und eine FLV-Datei herunterluden. Die von den Angreifern verwendete Backdoor namens SHOTPUT wurde von FireEye als Backdoor.APT.CookieCutter in betroffenen Systemen identifiziert.

"Erlangt eine Gruppierung wie APT3 einmal Zugriff auf das angegriffene Netzwerk, arbeiten die Angreifer schnell und unauffällig. Die beobachtete Gruppierung nutzt Zero-Day-Exploits, kontinuierlich aktualisierte Backdoors und unterschiedliche Command-and-Control-Infrastrukturen, um ihre Kampagnen möglichst lange unbemerkt fortsetzen zu können", sagt Martin Zeitler, Senior Manager Systems Engineering Central Europe bei FireEye. "Angriffsmethoden wie diese machen Zero-Day-Sicherheitslücken enorm gefährlich." (FireEye: ra)

FireEye: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Sicherheitslecks

  • Firmware der Geräte aktualisieren

    Die Forscher des Kaspersky ICS CERT haben mehrere Schwachstellen in einem verbreiteten Framework von CODESYS entdeckt, das für die Entwicklung industrieller Geräte wie speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) und Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMS) verwendet wird; sie werden in fast jeder automatisierten Industrieanlage von der kritischen Infrastruktur bis hin zu Produktionsprozessen eingesetzt. Die entdeckten Sicherheitslücken hätten es einem potenziellen Angreifer ermöglicht, Angriffe sowohl lokal als auch remote durchzuführen. Die Schwachstellen wurden vom Hersteller behoben. SPS sind Geräte, die Prozesse automatisieren, die bisher manuell oder mit Hilfe komplexer elektromechanischer Geräte durchgeführt wurden. Damit diese korrekt funktionieren, müssen sie entsprechend programmiert werden. Die Programmierung erfolgt über ein spezielles Software-Framework, mit dessen Hilfe Ingenieure Anweisungen für Prozessautomatisierungsprogramme codieren und hochladen können. Damit wird auch eine Laufzeitumgebung (Runtime Execution Environment) für den SPS-Programmcode zu Verfügung gestellt. Die Software wird in verschiedenen Umgebungen eingesetzt, darunter in der Produktion, für die Energieerzeugung oder in Smart-City-Infrastrukturen.

  • Schwachstelle in Intel-Prozessoren

    Bitdefender hat eine neue Sicherheitslücke identifiziert, die sämtliche moderne Intel-Prozessoren betrifft. Diese Prozessoren nutzen die CPU-Funktion Speculative Execution, über die eine Side-Channel-Attacke erfolgen kann. Die Schwachstelle ermöglicht Zugriff auf Passwörter, Token, private Unterhaltungen sowie andere vertrauliche Daten von Privatanwendern und Unternehmen. Alle Rechner, bei denen neuere Intel-Prozessoren zum Einsatz kommen und auf denen Windows ausgeführt wird, sind betroffen, inklusive Server und Notebooks. Über ein Jahr hat Bitdefender mit den Technologiepartnern an einer Veröffentlichung dieser Schwachstelle gearbeitet - Patches stehen nun zur Verfügung oder werden in Kürze veröffentlicht.

  • BlueKeep-Sicherheitslücke Wochen bekannt

    Vor ein paar Wochen wurde die BlueKeep-Sicherheitslücke bekannt. Trotz des enormen Gefahrenpotenzials und obwohl Microsoft zeitnah einen Patch bereitgestellt hat, sind viele Systeme weiterhin ungepatcht und bleiben damit anfällig für Cyberangriffe. Das ist riskant, denn die Sicherheitslücke BlueKeep im Remote Desktop Protocol (RDP) weist ein ähnlich hohes Gefahrenpotenzial wie EternalBlue auf. EternalBlue war die Sicherheitslücke, die die verheerende Ransomware-Attacke WannaCry im Jahr 2017 ausnutzte. Die Bedrohung durch BlueKeep wird immer mehr zu einem realen Risiko, denn mittlerweile existieren erste Exploits, die die Sicherheitslücke ausnutzen können. Das Department of Homeland Security (DHS) hat einen funktionierenden Exploit entwickelt und auch Personen aus dem Privatsektor berichten, dass sie über einen Remote Code Exploit verfügen. Neben Microsoft raten daher auch Organisationen wie der BSI und die NSA dringend zu Gegenmaßnahmen.

  • Ein Hardware-Designfehler

    Ein Bitdefender-Forscherteam hat eine Schwachstelle bei einigen modernen Intel-CPUs aufgedeckt. Diese wird in einem Sicherheitshinweis dokumentiert, der am 14. Mai 2019, 19 Uhr deutscher Zeit, veröffentlicht worden ist. Die neue Schwachstelle namens YAM ("Yet Another Meltdown") überwindet die architektonischen Sicherheitsvorkehrungen des Prozessors und ermöglicht es unprivilegierten Anwendungen im normalen Benutzermodus, auf dem betroffenen Computer verarbeitete Kernel-Modus-Speicherinformationen zu stehlen.

  • Privilegien-Erweiterung durch Dritte

    Kaspersky Lab hat eine zuvor unbekannte Schwachstelle - eine so genannte Zero-Day-Schwachstelle - in Microsoft Windows entdeckt. Eine bisher nicht identifizierte kriminelle Gruppe war dadurch in der Lage, die volle Kontrolle über ein anvisiertes Gerät zu erlangen. Die Cyberkriminellen hatten es auf den Kernel des Systems mittels einer Backdoor abgesehen, die aus einem wesentlichen Element des Windows-Betriebssystems aufgebaut war.Mittels Backdoors können Bedrohungsakteure infizierte Computer diskret für bösartige Zwecke nutzen. Eine solche Privilegien-Erweiterung durch Dritte ist in der Regel schwer vor Sicherheitslösungen zu verbergen. Eine Backdoor, die allerdings einen unbekannten Fehler, also eine Zero-Day-Schwachstelle, im System ausnutzt, kann unentdeckt bleiben. Die Exploit-Prevention-Technologie von Kaspersky Lab konnte den Versuch, die unbekannte Schwachstelle im Windows-Betriebssystem von Microsoft auszunutzen, jedoch erkennen.