- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Virenwarnung » Statistiken

E-Mails als bevorzugter Vektor


Threat Report zeigt: Deutschland ist die Spam-Hochburg der EU
Keine Pause für die Wächter: Threat Report von Proofpoint offenbart für den vergangenen Sommer eine Reihe von Malware-, Phishing- und Social-Media-Betrugsfällen

Von Monika Schaufler, Regional Director, DACH bei Proofpoint

(07.12.15) - Der Threat Report von Proofpoint untersucht Bedrohungen, Trends und Veränderungen, die von den Proofpoint-Sicherheitsforschern in der aktuellen Bedrohungslandschaft beobacht werden. Der Threat Report für den Zeitraum von Juli bis September 2015 zeigt auf, dass Cyber-Kriminelle diesen Sommer keine Pause gemacht haben. Die wichtigsten Ergebnisse der Proofpoint-Recherchen für das Quartal: Die Kampagnen, die den Banking-Trojaner Dridex verbreiten, haben andere Malware-Payloads zahlenmäßig in den Schatten gestellt und brachten weiterhin variantenreiche Anhangformate, Dokumentvorlagen, Verschleierungs- und sonstige Infizierungsmethoden hervor.

Die Unterbrechung der Dridex-Aktivität im September verdeutlicht die Geschwindigkeit, mit der Cyber-Kriminelle Payloads und Einschleusungsmethoden anpassen und verändern können.

Hinter hochgezielten Angriffen stehende Hacker setzen weiterhin auf E-Mails als bevorzugten Vektor um Zugang zu den anvisierten Organisation zu erlangen. Insbesondere als "Business Email Compromise" (BEC) bekannte Phishing-Aktivitäten (sog. "Überweisungsbetrug") verzeichneten einen so hohen Anstieg, dass das FBI zu dieser Bedrohung eine Warnung herausgab.

Unter den Exploit-Kits dominierte Angler, wobei lediglich vier weitere Exploit-Kits (Neutrino, Nuclear, Magnitude und RIG) für die übrigen Aktivitäten verantwortlich sind. Neue Exploit-Kits halten jedoch weiterhin Einzug und integrieren die neuesten Exploits, wodurch Hackern immer mehr Optionen zur Verfügung stehen und sich Organisationen einer größer werdenden Bandbreite von Bedrohungen gegenüber sehen.

Betrug bei Social-Media-Accounts stellt mittlerweile ein erhebliches Risiko für Unternehmen und User dar. Stark auf dem Vormarsch sind dabei Methoden, mit denen Kundensupport-Interaktionen "übernommen" werden, um personenbezogene und finanzielle Daten zu stehlen.

Im Bereich Informationssicherheit dominierten Datensicherheitsverletzungen die Schlagzeilen im 3. Quartal. Es wurden mehrere schwerwiegende Fälle registriert, bei denen nicht nur streng vertrauliche personenbezogene Daten von bis zu 35 Millionen Benutzern preisgegeben wurden, sondern auch Details zu mehreren bis dato unbekannten Zero-Day-Exploits, die sich kurz darauf in Exploit-Kits und anderen Hackertools wiederfanden.

Organisationen müssen Maßnahmen ergreifen, um sich gegen diese vielschichtigen Bedrohungen zu verteidigen. Folgende Sofortmaßnahmen können helfen:

Einsatz von Lösungen zur Bekämpfung fortschrittlicher Bedrohungen, um gezielte Angriffe zu erkennen und abzuwehren, die über den wichtigsten Bedrohungsvektor E-Mail zirkuliert werden.

Bereitstellung von automatisierten Incident Response-Funktionen, um Infektionen schnell zu erkennen und abzumildern, einschließlich Erkennung und Abwehr von Command-and-Control-Kommunikation (C2) auf infizierten Systemen.

Patchen von Client-Systemen für alle bekannten Sicherheitslücken in Betriebssystemen und Anwendungen zum Schutz vor aggressiven Exploit-Kits, die Clients per E-Mail, Malvertising und "Drive-By"-Downloads erreichen.

Aktualisierung von E-Mail-Gateway-Regeln und internen Finanzkontrollen, um den Schutz vor Überweisungsbetrügern zu erhöhen.

Überwachung der Social-Media-Aktivitäten in potenziell betrügerischen Accounts, mit denen Kunden-Interaktionen abgefangen sowie personenbezogene und finanzielle Daten gestohlen werden können. (Proofpoint: ra)

Proofpoint: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.