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Hacking-Angriffe als Basis für Erpressung


Gefahren aus der IT-Welt mit direkten Auswirkungen auf das tägliche Leben
Sicherheitsbericht für das dritte Quartal: Erpressung mithilfe gestohlener vertraulicher Daten oder das Ausnutzen von Sicherheitslücken in vernetzten Geräten als Vorboten der Ereignisse im kommenden Jahr

(14.12.15) - Ob es beispielsweise der Diebstahl vertraulicher Informationen, die anschließend für erpresserische Zwecke genutzt werden, oder das Ausnutzen von Sicherheitslücken in vernetzten Geräten aus dem Internet der Dinge ist: Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Gefahren aus der IT-Welt direkte Auswirkungen auf fast alle Bereiche des täglichen Lebens haben. Gut möglich, dass die im dritten Quartal aufgedeckten Vorfälle den Auftakt zu Ereignissen mit noch schwerwiegenderen Folgen bilden, die das Jahr 2016 nach Einschätzung der Forscher Trend Micros bestimmen werden. Eine Übersicht über diese und weitere Themen enthält der Sicherheitsbericht der IT-Sicherheitsanbieterin Trend Micro.

Große Auswirkungen auf die gesamte Sicherheits- und die Computerindustrie hatten die erfolgreichen Angriffe gegen das "Hacking-Team" und das US-amerikanische Seitensprungportal "Ashley Madison".

Daten aus Hacking-Angriffen als Basis für Erpressung
Zum einen zogen diese eine ganze Reihe weiterer Angriffe nach sich, zum anderen ist zu erwarten, dass künftige Angriffe nach vergleichbarem Muster ablaufen. Die Veröffentlichung der gestohlenen vertraulichen Informationen im Internet hat einen viel größeren Schaden als die Unterbrechung des Betriebsablaufs angerichtet und das Ansehen der Betroffenen viel stärker beschädigt – die Cyberkriminellen, die mithilfe der kompromittierten Informationen Kunden von "Ashley Madison" erpressten, haben damit sowohl den Betreiber der Website, "Avid Life Media", als auch viele der über 30 Millionen Kunden getroffen.

Der Sicherheitsexperte Udo Schneider, Pressesprecher bei Trend Micro, erläutert: "Die Weiterentwicklung von Data-Breaches hat direkte Auswirkungen auf das reale Leben, auf Unternehmen ebenso wie auf Menschen. Die im vergangenen Quartal bekannt gewordenen Sicherheitslücken und Datenschutzverletzungen sind erst der Anfang, mit Sicherheit werden noch mehr vertrauliche und auch zerstörerische Informationen in die Öffentlichkeit gelangen, um dann möglicherweise im ‚Deep Web‘ an den Meistbietenden verkauft zu werden."

Angriffe auf Gesundheitsbranche nehmen zu
Es ist eine ungesunde Entwicklung: Gesundheits- und persönliche Daten waren im abgelaufenen Quartal die am zweithäufigsten gestohlenen Datentypen. Unter den bekannt gewordenen Vorfällen aus dem Healthcare-Bereich war der Angriff auf "UCLA Health System", bei dem persönliche Datensätze von rund 4,5 Millionen Patienten kompromittiert wurden. Solche Angriffe machen deutlich, warum die Gesundheitsbranche ein begehrtes Ziel für Cyberkriminelle bleiben wird.

Neue Sicherheitslücken in mobilen Plattformen als Beleg für alte Probleme
Mobile Endgeräte stehen unveränderlich im Fokus. Als Reaktion auf die Entdeckung gleich mehrerer entdeckter Android-Sicherheitslücken, die die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes mit mehreren Sicherheitsstrategien aufzeigte, hat Google – nach langem Zögern – regelmäßige Sicherheits-Updates für die Plattform angekündigt.

Während dessen haben modifizierte Versionen der App-Erstellungs-Tools den Trugschluss entlarvt, dass der "Walled-Garden-Ansatz" im iOS-Betriebssystem die Plattform gänzlich von Angriffen freihalten kann.

Immer mehr Angriffe auf PoS-Systeme kleiner und mittelständischer Firmen
Von den Angriffen auf PoS-Systeme war im vergangenen Quartal eine steigende Anzahl kleiner und mittelständischer Firmen betroffen. Einer der Gründe hierfür könnte die Tatsache sein, dass diese Firmen in der Regel umfangreiche Kundendatenbanken nutzen, ohne jedoch über angemessene Sicherheit zu verfügen. Bei den beobachteten Angriffen kam PoS-Malware zum Einsatz, die beispielsweise durch "alte" Techniken wie Spam, aber auch durch Tools wie Makro-Malware, Exploit-Kits und Botnets verbreitet wurde.

Politiker als Ziele laufender Spionagekampagnen
Eine Analyse aktueller Daten hat gezeigt, dass "Operation Bauernsturm" ("Pawn Storm") seine Ziele erweitert hat und sich offenbar nicht auf Auslandsspionage beschränkt: War die Cyberspionage-Kampagne bislang bekannt dafür, NATO-Mitgliedsländer wie zum Beispiel Deutschland oder Verteidigungseinrichtungen in den USA anzugreifen, muss dieses Bild korrigiert werden: Vielmehr richten sich ihre zweifelhaften Aktivitäten auch nach innen, gegen Politiker, Künstler, Journalisten und Entwickler von Verschlüsselungssoftware in Russland.

"Angler-Exploit-Kit" weiter mit hoher Verbreitung
Die hinter dem "Angler-Exploit-Kit" stehenden Kriminellen haben im vergangenen Quartal nicht nur ihr Arsenal weiter aktualisiert, so dass damit neue Schädlinge verbreitet werden konnten, sondern haben das auch in großem Stil getan: Es ist auch weiterhin das aktivste Exploit-Kit und weist seit dem zweiten Quartal Zuwachsraten von 34 Prozent auf.

Internet der Dinge: Fragen zur Sicherheit internetfähiger Geräte
Die Gefahren, die von Sicherheitslücken in mit dem Internet verbundenen Geräten ausgehen, haben nicht nur Auswirkungen auf die Privatsphäre von Menschen, sondern auch auf deren körperliche Unversehrtheit. Verschiedene Forschungsergebnisse, zumal aus unterschiedlichen Bereichen, werfen Fragen über die Sicherheit internetfähiger Geräte auf: Das Hacken von Autos beispielsweise – vor Jahren noch eine weithergeholte Vorstellung – wird gerade Realität. Hersteller entsprechender Geräte müssen daher mit Sicherheitsexperten zusammenarbeiten, wenn sie die Unversehrtheit ihrer Kunden sicherstellen wollen. (Trend Micro: ra)

Trend Micro: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.